minimalistisches Regalsystem
Mein Wandleiter-Regal: Dünne Metallseitenteile bilden ein offenes Hängeregal
Beim Einrichten meiner Wohnung kam mir ein bestimmter Regaltyp in den Sinn, den ich früher bei meiner Oma sah: Das sind sogenannte „Wandleitern“ und heute offenbar aus der Mode. Dabei kann man sie sehr einfach an die Wand hängen, beliebig erweitern und durch die weißen Seiten aus Metall fügen sie sich unaufdringlich in das Wohnumfeld ein.
Für meinen Balkon bzw. für die Pflanzen darauf – das war mir schon beim Einzug in meine kleine Wohnung klar – benötige ich Regale. Die Flora soll hier nicht den Boden verstellen. Ich wusste, es gibt da einen ganz bestimmten Typ, der offen ist bzw. an beiden Seiten lediglich aus dünnem Metall bzw. Draht besteht. Der Clou: Diese Seitenteile lassen sich einfach mit zur Not auch je nur einer einzigen Schraube an der Wand befestigen, da sie eben aus starrem, dünnen Edelstahl bestehen. Heute weiß ich, nach viel Recherche, auch den Namen dieses Regalsystems: Das sind sogenannte Wandleitern bzw. „String-Regale“:
Hier sei Ihnen ein Blick auf meinen Balkon gestattet: Meine Pflänzlein kann ich durch diese offenen Hängeregale ganz einfach und platzsparend an den Seiten platzieren. Der Boden bleibt frei. Ich finde das Prinzip dieses Typs einfach sehr schön gelöst: Die Seitenteile bestehen ja lediglich aus dünnem Metall, welches jeweils eine starre Form bildet und ansonsten offen ist. Diese Rahmen besitzen an der Rückseite Löcher, mittels deren sie einfach an die Wand geschraubt werden können. Wenn man die Wandleitern dann nicht zu sehr belastet, reicht sogar je eine einzige Schraube oben denn: Hier kann ja nichts wegklappen! Es sind für dieses System also keine Winkel oder diagonale Stütz-Streben notwendig. Für schwerere Dinge, die man sich dort reinstellen möchte (also hauptsächlich Bücher) sollte man freilich mehrere Schrauben zur Befestigung verwenden. Da ich auf dem Balkon jedoch freilich nicht Bohren kann, habe ich an meine Wandregale einfach oben je einen Winkel (sogenannte Blumenkastenwinkel) angeschraubt und diese Konstruktion einfach aufgehangen. Das hält (für meine Pflanzentöpfe) genau so gut.
Auf diesem Foto sehen Sie eines der Regale einmal von der Seite. In Europa ist dieser Bautyp insbesondere unter dem Markennamen „String“ bekannt. Hat man beide Seitenteile angeschraubt bzw. (wie bei mir) mittels Haken an die Wände gehangen, legt man Holzbretter hinein, wobei man deren Höhe und Anzahl auch noch wählen kann. Bei mir sollten jeweils zwei genügen. Diese Holzbretter hatte ich dann zur Stabilität bzw. damit nichts verrutschen kann festgeschraubt:
Ich nahm hierzu ganz dünnes Blech, welches man mittels einer größeren Schere einfach aus z. B. einer Getränkedose zurecht schneiden kann. Mit einem spitzen Schraubendreher pikste ich kleine Löcher in das Blech und in das Holz der Regalböden und konnte so die Holzschrauben recht einfach hinein drehen. Die Bretter gab es bereits fertig zugeschnitten im Baumarkt.
Und hier ein Foto von der Vorderseite. Sie sehen schon das Besondere bei diesen Hängeregalen: Durch die Seitenteile aus dünnem, jedoch sehr stabilem Metalldraht schwebt das gesamte Regal sozusagen. Es wirkt durch die offene Bauweise „leicht“, nicht so klobig wie andere Lösungen.
Nur die Holzböden – die die Breite bestimmen und je nach Geschmack ausgetauscht werden können – dominieren hier optisch. Für das Holz entschied ich mich einfach für einen unbehandelten, hellen Naturstoff. Da mein Balkon teils aus grauem Stahl besteht, habe ich mich hier auch für eine graue Version des Systemregals entschieden. Es gibt diese Hängeregale freilich auch in weiß:
Der Balkon hat an beiden Seiten große, weiße Scheiben. Diese sehen mir jedoch recht kahl aus und hier wollte ich ebenfalls Pflanzen platzieren. Was wäre hier besser geeignet als ein solches weißes Wandleiterregal? Hätte ich längere Bretter als Böden genommen, hätte ich die Breite durchaus auch noch erweitern können. Überhaupt kann man bei diesem Systemregal so viele Wandleitern nebeneinander anbringen, wie man möchte und somit die Länge variieren, wie es einem beliebt. Man kann die einzelnen Bretter auch je in der Höhe anders platzieren, also eine Art Treppen- bzw. Stufenform arrangieren. Allerdings werde ich den Balkon wohl nicht mit mehr Pflanzen bzw. -Töpfen voll stellen. So ein reduziertes Aufgebot an Grün reicht mir schon. Hier halte ich es genau so wie in der Wohnung selbst.
Auf dem obigen Foto sehen Sie die weiße Version der Seitenteile. Sie sehen auch meine Lösung zum Hängen: Auch ins Glas kann ich natürlich keine Löcher bohren. Also befestigte ich die Drahtrahmen je an einer Holzleiste aus dem Baumarkt. Das ging recht einfach. Man benötigt nur einen Schraubendreher, mit dem man die Schrauben in das Holz dreht (Obacht: dünnes Holz besser vorbohren, sonst droht es zu zerspringen). Die Leisten hatte ich mir bereits im Baumarkt zurecht sägen lassen. Oben schraubte ich wieder Haken zum Einhängen an und schon konnte ich diese Konstruktion sicher und ohne Bohren bzw. anschrauben befestigen.
Ein Hinweis sei hier noch gegeben: Dadurch, dass beim Einhängen ja oben etwas Abstand zur Wand / zum Geländer gegeben ist, neigen sich diese Wandleitern leicht schräg nach unten. Hier muss ganz unten dann also je eine Art Klötzchen als Abstandhalter angeschraubt werden. Sie sehen diese Holzklötzchen auch auf den Bildern des weißen Metallregals. Bei meinem Hängeregal an der großen Glasfläche klebte ich zusätzlich noch kleine Stückchen „Antirutsch-Matte“ unter die Abstandhalter aus Holz, damit hier eben nichts seitlich verrutschen kann.
Bei meinen Metallrahmen können Regalböden bis zu einer Tiefe von 25 cm eingeschoben werden. In der Breite ist man ja frei: Bei längeren Brettern nimmt man einfach mehrere Wandleitern zur Stabilität. Insbesondere für Bücher ist ein solches offenes Systemregal sehr geeignet. Für z. B. Schallplatten ist die Tiefe hier zu gering. Für tatsächlich schwerere Gegenstände muss man auch Sorge dafür tragen, dass man genügend viele Seitenteile (bzw. hier dann Mittelteile) befestigt, um das Gewicht zu verteilen. Bei meinen Balkonpflanzen reichen natürlich je zwei locker aus.
Sieht super aus. Wo hast du denn die Wandleitern gekauft? Ich finde im Netz nur welche mit abgeschrägten Metallstreben oben und unten. Deine rechteckigen sehen aber besser aus.
Hallo, die hatte ich bei https://www.regalraum.com/ gekauft. Dort werden sie als „STEP Hängeregalsystem“ geführt.
Danke für die Idee! Off-topic-Frage: Wo hast du denn den nett aussehenden Relax-Stuhl her? 🙂 Liebe Grüße!
Hallo und Danke! Der Liegestuhl war mal ein Geschenk, „Jutlandia“ steht hinten drauf.
Viele Grüße zurück!