Minimalismus & Frugalismus leben in der kleinen Wohnung
HeizkostenLandläufig wird empfohlen, im Winter permanent die Heizung auf min. Stufe 2 aufgedreht zu haben, damit die Wände nicht auskühlen. Ich habe einmal den Versuch gemacht, ob ich nicht mehr Heizenergie spare, wenn ich genau das Gegenteil befolge. Tatsächlich ist dem so.
Im Moment ist Heizenergie sehr teuer bzw. ich gehe davon aus, dass diese in der nächsten Zeit nicht günstiger wird. Ich hatte immer schon überlegt, wie ich beim Heizen möglichst viel sparen kann. So hatte ich auch kleine Ventilatoren bzw. einen sogenannten Heizungsbooster unter die Heizung montiert. Aber dies brachte in einem kleinen Raum letztendlich keinen Vorteil auf Dauer. Nun habe ich ausprobiert, ob es nicht vielleicht doch sinnvoller ist, nur hin und wieder die Heizung anzudrehen, wenn es ungemütlich ist und ansonsten diese aus zu lassen bzw. das Thermostat am Heizkörper auf der Stellung „Stern“ bzw. „Schneeflocke“ zu belassen.
Also habe ich zwei Tage lang getestet:
An Tag 1 ließ ich das Thermostat meines Heizkörpers immer etwas aufgedreht:
Ich bin geizig (eher bei geringem Einkommen als vorsichtig zu bezeichnen): Grundsätzlich beließ ich das Thermostat meiner Heizung auf Stellung 2 + ein Strich. Hierdurch hatte ich in meiner kleinen Wohnung eine Temperatur von ca. 18 bis 19 °C. Dies ist keine »Wohlfühltemperatur«, gewiss. Doch derzeit muss man sehr vorsichtig bei den aktuellen Energiekosten sein und als Mann sind diese Temperaturen noch nicht unangenehm in der Wohnung (Frauen frieren meist früher).
Nur wenn es unangenehm wurde (wenn ich länger saß), drehte ich die Heizung für ca. 10 Minuten etwas weiter auf, dass sich eine mollige Temperatur von ca. 21 °C einstellte. Diese sank später wieder ab.
Und wie messe ich die hierfür aufgebrauchte Heizenergie? Da ich in einer Mietwohnung mit Zentralheizung wohne, hat der Heizkörper solch ein kleines Kästchen mit Anzeige vorne angebaut – ein sogenannter Heizkostenverteiler.
Ich las dort innerhalb von 24 Stunden zwei Werte ab: 167 und 173. Die Differenz davon ist 6.
Dieser Wert ist abstrakt. Doch ich kann ihn gut mit dem von Tag 2 vergleichen:
Der zweite Tag: Hier drehte ich die Heizung morgens nicht an. Das Thermostat war weiterhin auf Stellung „Stern“ bzw. „Schneeflocke“ gestellt:
Bei Außentemperaturen von ca. 3 °C bewirkte dies in meiner Wohnung (gut isoliert) eine Temperatur von ca. 16 °C. Das ist schon recht kühl. Hier benötigt man als Mann dann tatsächlich Wollsocken und einen Wollpullover. Aber es ist noch OK so.
Hin und wieder drehte ich das Thermostat auf. Dies war gegen 10 Uhr, Nachmittags und vor allem am Abend – und zwar je für ca. 10 Minuten.
Es wurde dann für kurze Zeit mollig warm (recht schnell, da ich ja nur eine kleine Einraumwohnung habe) und ich strich mit den Händen über den Wärmespender.
Nach 24 Stunden las ich erneut die Werte vom Heizkostenverteiler ab bzw. bildete die Differenz: Sie betrug einen Wert von 4.
Dies ist ein günstiger Anbau-Satz für einen klassischen Heizkörper. Durch die Ventilatoren wird die Luft besser durch den Heizkörper geleitet bzw. erwärmt abgegeben. Der Raum (insbesondere der hintere Teil) wird schneller und häufig effizienter erwärmt.
An Tag zwei, am Tag des »Stoßheizens«, sparte ich gegenüber des Vortages ca. 33% an Heizenergie ein.
Allerdings erkaufe ich mir diese Energie-Einsparung natürlich damit, dass es zumeist ca. 16 °C kalt in meiner Wohnung ist. Nur hin und wieder drehe ich dann die Heizung für kurze Zeit auf.
Körperlich halte ich dies jedoch recht gut aus und wenn Sie meine anderen Spartipps kennen, wissen Sie ja, dass ich doch ein eher geiziger Zeitgenosse bin.
Allerdings ist es hierbei auch wichtig, die Eckdaten für meinen Test zu kennen:
Es gibt Menschen, deren Wohnraum ist vollgestellt mit allerlei Tand. Aber diese Dinge sind auch Wärmespeicher. Dies ist bei mir nicht der Fall. Ich besitze sehr wenige Dinge. Daher kann Wärme bei mir in der Wohnung auch schlechter gespeichert werden als bei einem Mieter, welcher beispielsweise einen großen Schrank mit allerlei Anzügen darin besitzt. Bei mir ist es hier recht kahl daheim.
So fahre ich in puncto Heizenergie-Sparen besser, wenn ich mich etwas mehr an die Kühle gewöhne (ich schwöre auf Kleidung aus echter Wolle und einigen gymnastischen Übungen) und nur hin und wieder die Heizung andrehe.
Meinen Test hatte ich später übrigens noch einmal wiederholt:
Für mich heißt dies also: Entweder ich heize permanent auf Stufe 2 + einen Strich (ca. 18 °C) oder ich habe ca. 16,5 °C Kühle in der Wohnung und heize hin und wieder mal an. Letzteres ist nicht so angenehm (man merkt den geringen Temperaturunterschied sehr gut), spart aber bei mir mehr Heizenergie.
Heizt man nur sehr sparsam, muss man natürlich darauf achten, dass an den Wänden (insbesondere hinter Sofa und Schränken) kein Schimmel entsteht. Ist dies der Fall, ist von dieser Methode abzuraten. Auch sei noch erwähnt, dass ich im Winter alle Türen zu anderen (nicht geheizten) Zimmern geschlossen halte. Auch dadurch erklären sich meine sehr geringen Verbrauchswerte.
veröffentlicht: 27.11.22 | letzte Änderung: 28.12.23
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