Tür ohne Schlüssel öffnen
Ausgesperrt: Dieses simple Werkzeug öffnet die Tür wieder
Ich bin ein Sicherheitstyp: Ich mache Backups meiner Daten, fürs Verreisen führe ich eine Checkliste und meine Mäuse habe ich auf mehreren Konten verteilt. Was, wenn ich mich aus der Wohnung aussperre? Hierzu halte ich ein kleines Werkzeug zum Öffnen der Tür parat, das jeder selbst herstellen kann.
Morgens klingelt der Paketbote und weil ich ein zuvorkommender Zeitgenosse bin, eile ich ihm im Bademantel im Treppenhaus entgegen. Ein Windzug, oben knallt’s – Mist: Tür zugefallen. Jetzt habe ich zwar mein Paket aus dem Versandhaus. Ich habe mich aber im Bademantel ausgesperrt und stehe dementsprechend ohne Schlüssel schön blöd da.
Auf solch ein Missgeschick bin ich jedoch – man ahnt es – vorbereitet. Denn ich hatte schon vor langem solch ein Werkzeug im Treppenhaus versteckt:
eine (mit einem Seitenschneider) zurecht geschnittene und fertig gebogene Fahrradspeiche
Dies nennt man auch „Öffnungsnadel“. Wo ich dieses kleine Werkzeug hinterlegt habe, erzähle ich niemanden. Wichtig ist nur, dass ich schnell daran komme und dass der Türöffner natürlich nicht innerhalb der Wohnung liegt. Es handelt sich um ein Stück Fahrradspeiche! Der Draht sollte dünn aber stabil sein. Eine Rouladennadel wird vermutlich nicht gehen, da sie sich sicherlich zu schnell verbiegen wird. Die Maße betragen bei mir (getestet) 3 cm und 2,5 cm, siehe Bild. So etwas kann man auch fertig kaufen.
Diese Fahrradspeiche kürzte ich mit der Kneifzange und bog den Draht so zurecht, wie Sie es auf der Abbildung gut erkennen können – also ähnlich wie ein Z. Mit dieser simplen Öffnungsnadel kann ich recht elegant meine Wohnungstür wieder von Außen öffnen, wenn ich mich ausgesperrt habe und dies geht so:
- Das Werkzeug wird mit der Spitze an der sich öffnenden Türseite (dort wo das Schloss sitzt) in den Spalt am Dichtungsgummi eingeführt und zwar oberhalb des Schlosses. Das Ende des Drahtes muss mit der Spitze in die Wohnung zeigen.
- Dieser Draht wird nun nach unten geschoben bis es nicht mehr weiter geht. Denn nun sitzt er genau über der Falle (das ist der Schnapper des Schlosses).
- Nun greift man mit der einen Hand den Türknauf und zieht die Tür zu sich heran. Dies dient dazu, dass die Falle entlastet wird und sich gleich bewegen lässt. Weil gerade dieser Punkt oft nicht beachtet wird, scheitern viele Versuche, eine zugefallene Tür zu öffnen, wenn man sich ausgesperrt hat.
- Während man die Tür zu sich heran zieht, dreht man die Öffnungsnadel. Deswegen hat mein Türöffner aus Draht auch diese Schlaufe / diesen Knauf am anderen Ende: Diese wird nach oben gedreht, als würde man einen Hebel nach vorne bewegen. Durch das Drehen wird die Falle zurück gedrückt und die zugefallene Tür kann geöffnet werden.
Und so schaut der Vorgang des eigentlichen Öffnens im Detail bei einer Demonstration aus: Durch die Drehbewegung des Knaufs nach vorne, drückt das andere Ende des Werkzeuges die Falle der Tür zurück in das Schloss. Ganz simpel eigentlich und Spaß macht es außerdem. Auf diesem Beispielfoto wird von innen geöffnet. Anders herum funktioniert es aber ebenso. Auf Youtube gibt es auch diverse Videos für den Fall, dass man sich ausgesperrt hat:
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Aber meine Abbildung alleine reicht eigentlich schon zum Verständnis, wie so etwas funktioniert und wie man es leicht selbst machen kann – ohne Schlüsseldienst natürlich. Denn der macht es (sollte er seriös sein) auch nicht anders.
Es ist hierbei grundsätzlich von Vorteil, wenn man sich einmal angesehen hat, wie ein Türschloss bzw. wie die besagte Falle (der Schnapper) überhaupt funktionieren. Dann kann man logisch an die Sache heran gehen und stochert nicht verloren an der Tür herum. Ich hoffe, mein Beispielfoto zeigt bereits, wie solch eine Falle funktioniert – Wichtig ist deren abgeschrägte Seite, durch die sie sich erst durch den Draht zurück schieben lässt.
Die Maßangaben für mein Werkzeug zum Öffnen passen für meine gewöhnliche Wohnungstür. Idealerweise lesen Sie diesen Beitrag bevor Sie sich ausgesperrt haben und nicht erst mit dem Smartphone in der Hand im Treppenhaus. Denn es empfiehlt sich natürlich, das Öffnen der Tür ohne Schlüssel vorher bereits einmal geübt zu haben.
Mit solche einem Draht öffnen Sie eine zugefallene Tür. Diese Werkzeuge werden auch "Öffnungsnadeln" genannt und es empfiehlt sich, eine davon außerhalb der Wohnung zu platzieren (verstecken).
Wie oben schon geschrieben, habe ich hierbei entsprechend vorgesorgt: Den kleinen Türöffner habe ich bei uns im Treppenhaus versteckt. Wird er gefunden, weiß niemand, was dies eigentlich sein soll. Außerdem habe ich meine Haustür- und Wohnungsschlüssel draußen in der Umgebung versteckt:
Denn sollte meine Wohnungstür zugeschlossen sein und ich meinen Schlüssel verlieren, bringt mir die besagte Öffnungsnadel ziemlich wenig – Sie funktioniert ja nur bei zugefallenen Türen, die nicht abgeschlossen sind! Also nahm ich drei meiner wichtigen Schlüssel, steckte diese in eine leere Filmdose und versteckte diese draußen in der Nachbarschaft. Sollte dies jemand finden, wüsste niemand, zu welcher Tür die Schlüssel gehören. Ich jedoch komme zu jeder Tages- und Nachtzeit in meine Wohnung, ohne dass ich einen Schlüsseldienst rufen müsste.
Hätte ich hier nicht vorgesorgt und wäre mir die Tür lediglich zugefallen, würde ich bei den Nachbarn klingeln und fragen, ob sie stabilen Draht (Fahrradspeiche, Kleiderbügel, …) und eine Zange haben. Damit (stabil und dünn) lässt sich ganz einfach ein solches Werkzeug zum Türöffnen selbst herstellen. Andere Möglichkeiten bestünden aus der Verwendung eines Stücks gebogenem Plastik (Colaflasche) oder aus abgerundetem Blech. Mit einer flachen Kreditkarte ist es mir jedenfalls nicht gelungen, die Tür zu öffnen. Das funktioniert wohl nur in Filmen.
>Der Draht sollte dünn aber stabil sein.
Was denn für Draht? 1.5mm Federstahldraht habe ich gelesen. Da weiß ich aber nicht wo man das günstig kaufen kann
Ginge auch normales Eisen oder Aluminium?
>Eine Rouladennadel wird vermutlich nicht gehen, da sie sich sicherlich zu schnell verbiegen wird.
Das hätte ich mal besser vorher gelesen. Letztes Wochenende habe ich mir extra dafür Rouladennadeln gekauft 🙁
Die waren billiger als der Federstahldraht.
Bisher haben sie noch nicht funktioniert.
>Außerdem habe ich meine Haustür- und Wohnungsschlüssel draußen in der Umgebung versteckt:
Das ist ja absurd gefährlich. Ich habe meine Schlüssel einfach im Büro auf der Arbeit deponiert.
Aber das hat mir auch nicht geholfen, weil mir ein Nachbar wiederholt mein Wohnungstürschloss zerstört. Da komme ich auch mit Schlüssel nicht mehr rein
>Andere Möglichkeiten bestünden aus der Verwendung eines Stücks gebogenem Plastik (Colaflasche)
das haber ich noch nicht probiert
>oder aus abgerundetem Blech
vielleicht der Deckel von einer Konservendose?
Ich habe mir extra dafür ein Türöffnungs-Metallstück im Internet bestellt.
Aber wenn es nicht gebogen ist, kriege ich es nicht über die Falle, und wenn ich es biege, kriege ich es nicht in den Türspalt gesteckt.
Ich kaufe mir immer das billigste und dann funktioniert der Scheiß nicht und ich muss was anders kaufen.
>Mit einer flachen Kreditkarte ist es mir jedenfalls nicht gelungen, die Tür zu öffnen. Das funktioniert wohl nur in Filmen.
Ich habe es auch probiert bis ich Blasen am Finger hatte und es hat nicht geklappt.
Ich brauche das für meine Wohnungstür. Da funktioniert nichts. Ich habe es auch an der Küchentür in der Wohnung ausprobiert. Da funktioniert die Kreditkarte, und die Rouladennadel, und das Blechstück
Ich nehme eine Fahrradspeiche. Die ist noch dünn genug, ausreichend stabil, lässt sich aber mit einfachen Hilfsmitteln biegen. Man kann sie sogar mit einem Seitenschneider zuschneiden. So ein altes Rad findet sich schnell. So ein kleines, entsprechend zurecht gebogenes Stück Fahrradspeiche habe ich stets im Portmonee dabei.
Mit dem runden Blech habe ich keine Erfahrung. Das hatte ich irgendwo mal in einem Video gesehen. Vermutlich ginge eines einer Coladose. Aber Vorsicht, damit man sich nicht in die Finger schneidet.
Also ich hatte es tatsächlich mal mit einer Kundenkarte probiert. Hat auch schnell funktioniert
Ich habe vor kurzen mit zwei Gutscheinkarten meine Altbau-Tür geöffnet. Es hat allerdings 15 Minuten gedauert und jede Menge Schweiß und Flüche gekostet und wenn es Kreditkarten gewesen wären, wären die jetzt unbrauchbar. Ich werde mir so eine Nadel im Haus deponieren, damit es beim nächsten Mal schneller und einfacher geht.
Das empfehle ich auch: Einfach in einer Mauerritze, über der Flurleuchte, hinter einem Kabelkanal o. ä. so einen Türöffner-Draht für den Notfall deponieren. Vorher sollte man natürlich damit an der eigenen Tür üben.
Bei einer gut eingestellten Tür-Türrrahmen funktioniert es nicht. Bei mir ist zwischen Tür und Rahmen besteht kein ausreichende Spalt, um den Draht einzuführen. Die Tür hin und her zu ziehen, um der Falle zu entlasten, geht ebenfalls nicht, da diese sehr passend eingestellt ist.
Sehr gut erklärt.
Ich bin vom Fach(Tischler) und habe beruflich viel mit verschlossenen Türen zu tun. Denke ich habe die letzten 30 Jahre ca.3000 Türen jeglicher Bauart geöffnet.
Der Artikel ist sehr gut geschrieben, er zeigt den schnellsten und günstigsten Weg um eine normale Tür ohne Schlüssel zu öffnen.
Das freut mich!
Toller Tipp! Vielen Dank! Es wäre noch besser für die, mit weniger technischen Verständnis unter jeder Beschreibung eine extra, grafische Erklärung dazu zu zeichnen damit es noch einfacher wird..Dankeschön! Schön das es noch andere Sicherheitsmenschen gibt!😇