Vergleich Energiekosten
Was verbraucht mehr Energie: Herd oder Wasserkocher?
Als Teetrinker ist es klar: Hier nutze ich den Wasserkocher zum Erhitzen des Wassers. Als Spaghettifreund überlegte ich, ob es nicht sinnvoll wäre, auch das Nudelwasser vorzukochen. Hier lesen Sie, was mehr Strom verbraucht – Herd oder Wasserkocher?
Gleich vorweg geschickt: Wenn Sie Wasser zum Kochen bringen- und dabei Strom sparen wollen, seien Sie hierbei kein Romantiker: Am effizientesten geht das Aufkochen elektrisch mit einem Wasserkocher und nicht mit dem Topf auf der Herdplatte. Der Wasserkocher verbraucht für die selbe Menge Wasser viel weniger Strom und ist zudem deutlich schneller.
Wasser kocht man idealerweise im Wasserkocher anstatt auf dem Herd: Es geht schneller und verbraucht weniger Energie – wie viel, lesen Sie hier.
So sah mein Vergleich aus: Ich kochte einen Liter kaltes Wasser aus dem Wasserhahn. Einmal kochte ich dieses auf dem Herd bei voller Leistung im Topf mit Deckel. Der Deckel ist hier wichtig, denn damit geht es viel schneller.
Als nächstes brachte ich die selbe Menge gleich kaltes Wasser im Wasserkocher zum kochen. Davor schloss ich je mein Strommessgerät an:
- Im Topf auf dem Herd: Der Herd benötigte zum Aufkochen von einem Liter Wasser eine Strommenge von 0,178 kWh (kWh = Kilowattstunde). In tatsächlichen Kosten wären dies ganze 5,34 Centx.
- Im Wasserkocher: Der Wasserkocher benötigte für die selbe (und gleich kalte) Menge Wasser eine Strommenge von lediglich 0,106 kWh. Denn das Kochen geht hier viel schneller. Hierfür muss man dann lediglich 3,18 Cent ausgeben x.
x Bei einem aktuellen Strompreis von 30 Cent je Kilowattstunde.
Gegenüber dem Herd spart ein Wasserkocher also Energie von ca. 40 %! Wenn Sie keinen Deckel auf dem Topf nutzen, geht noch viel mehr Energie verloren. Wie es hier bei Gas aussieht, kann ich leider nicht sagen.
Herdplatte: Volle oder halbe Leistung?
Ich bleibe als letztes noch am Herd in meiner kleinen Küche stehen. Man sagt ja, dass ein Automobil auf der Autobahn für eine gewisse Strecke mehr Benzin verbraucht, wenn es diese schneller abfährt. Gilt dies auch für den Herd, wenn jener auf einer höheren Stufe Wasser zum Aufkochen bringt als auf der mittleren? Schneller geht dies zumindest, das ist klar.
Da ich ja ein Energiemessgerät habe, konnte ich leicht nachmessen:

Für mein Frühstücksei bringe ich das Wasser zunächst auf höchster Stufe zum Kochen und stelle die Herdplatte dann deutlich herunter. So spare ich den meisten Strom. Lesen Sie auch meine Tipps zum Eierkochen!
- Bei Stufe 6 (höchste Stufe) werden zum Aufkochen von einem Liter Wasser in einem Topf mit Deckel 0,178 kWh Strom benötigt.
- Bei Stufe 3 (mittlere Stufe) werden zum Aufkochen der selben Menge Wasser (gleiche Ausgangstemperatur) 0,175 kWh Strom benötigt.
Bei Stufe 3 leistet der Herd ja viel weniger elektrische Arbeit. Aber er leistet diese eben viel länger. Letztendlich ist es für den Stromzähler also nach meiner Messung egal, ob man auf höchster oder auf mittlerer Stufe kocht: Der Stromverbrauch in kWh ist fast gleich.
Ich bringe das Wasser für meine Frühstückseier morgens jedenfalls bei höchster Stufe zum kochen (und stelle dann runter). Das geht schneller und verbraucht fast genau so viel Energie wie beim (langen) Kochen bei mittlerer Stufe. Einem Ei jedoch ist es freilich einerlei, bei welcher zugeführter Energiemenge das Wasser kocht.
(1) Der Stromverbrauch des Wasserkochers bei 1L Wasser deckt sich ziemlich genau mit meinen Messungen
(2) Einen Vergleich mit meinem Herd konnte ich leider nie machen, weil dieser gemeinsam mit dem Backofen an einem Drehstrom- bzw. Starkstromanschluss hängt (und dieser zudem hinter der Einbauküche nicht zugänglich ist).
Insofern sehr interessanter Artikel für mich.
Es ist zwar allgemein bekannt, dass Wasserkocher wirtschaftlicher arbeiten, aber um wieviel genau? Das bekommt man selten zu hören. Der Herd benötigt also fast 68% mehr elekrische Energie; ohne Deckel noch deutlich mehr.
Auch ich setze soweit wie möglich den Wasserkocher ein. Natürlich hat der Peter recht, wenn er einwendet, dass man das Wasser noch in den Kochtopf auf dem Herd umgießen und dann darin auch zum Kochen bringen muss. Damit schrumpft natürlich der Mehrbrauch des Herdes. Aber am Ende schätze ich, dass es immer noch so knapp 50% sein dürften.