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Vergleich

Was verbraucht mehr Energie: Herd oder Wasserkocher?

ThomasKategorie: Stromverbrauch unterschiedlicher Geräte im Haushalt 4 Kommentare

Als Teetrinker ist es klar: Hier nutze ich den Wasserkocher zum Erhitzen des Wassers. Als Spaghettifreund überlegte ich, ob es nicht sinnvoll wäre, auch das Nudelwasser vorzukochen. Hier lesen Sie, was mehr Strom verbraucht – Herd oder Wasserkocher?

Inhaltsverzeichnis

Gleich vorweg geschickt: Wenn Sie Wasser zum Kochen bringen- und dabei Strom sparen wollen, seien Sie hierbei kein Romantiker: Am effizientesten geht das Aufkochen elektrisch mit einem Wasserkocher und nicht mit dem Topf auf der Herdplatte. Der Wasserkocher verbraucht für die selbe Menge Wasser viel weniger Strom und ist zudem viel schneller.

ein Deatilausschnitt eines Herdes

Wasser kocht man idealerweise im Wasserkocher anstatt auf dem Herd: Es geht schneller und verbraucht weniger Energie – wie viel, lesen Sie hier.

ein Energiekostenmessgerät

Mit solch einem Energiekostenmessgerät habe ich meine Werte ermittelt.

So sah mein Vergleich aus: Ich kochte einen Liter kaltes Wasser aus dem Wasserhahn. Einmal kochte ich dieses auf dem Herd bei voller Leistung im Topf mit Deckel. Der Deckel ist hier wichtig, denn damit geht es viel schneller. Als nächstes brachte ich die selbe Menge gleich kaltes Wasser im Wasserkocher zum kochen. Davor schloss ich je mein Strommessgerät an:

Gegenüber dem Herd spart ein Wasserkocher also Energie von ca. 60 %! Wenn Sie keinen Deckel auf dem Topf nutzen, geht noch viel mehr Energie verloren. Wie es hier bei Gas aussieht, kann ich leider nicht sagen.

Herdplatte: Volle oder halbe Leistung?

Ich bleibe als letztes noch am Herd in meiner kleinen Küche stehen. Man sagt ja, dass ein Automobil auf der Autobahn für eine gewisse Strecke mehr Benzin verbraucht, wenn es diese schneller abfährt. Gilt dies auch für den Herd, wenn jener auf einer höheren Stufe Wasser zum Aufkochen bringt als auf der mittleren? Schneller geht dies zumindest, das ist klar.

Da ich ja ein Energiemessgerät habe, konnte ich leicht nachmessen:

Strom sparen am Herd

Für mein Frühstücksei bringe ich das Wasser zunächst auf höchster Stufe zum Kochen und stelle die Herdplatte dann deutlich herunter. So spare ich den meisten Strom. Lesen Sie auch meine Tipps zum Eierkochen!

Bei Stufe 3 leistet der Herd ja viel weniger elektrische Arbeit. Aber er leistet diese eben viel länger! Letztendlich ist es für den Stromzähler also nach meiner Messung egal, ob man auf höchster oder auf mittlerer Stufe kocht: Der Stromverbrauch in kWh ist fast gleich. Ich bringe das Wasser für meine Frühstückseier morgens jedenfalls bei höchster Stufe zum kochen (und stelle dann runter). Das geht schneller und verbraucht fast genau so viel Energie wie beim (langen) Kochen bei mittlerer Stufe. Einem Ei jedoch ist es freilich einerlei, bei welcher zugeführter Energiemenge das Wasser kocht.

veröffentlicht: 15.05.19 | letzte Änderung: 19.09.20

Clipart einer PersonHallo, hier ›bloggt‹ Thomas – über das Einrichten einer kleinen Wohnung, über Minimalismus und Frugalismus, über Tipps und Tricks im Haushalt. Außerdem interessiere ich mich sehr für das Energie-Sparen und schreibe entsprechende Artikel darüber.

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4 Kommentare

Was verbraucht mehr Energie: Herd oder Wasserkocher?

  1. Amigo sagt:

    (1) Der Stromverbrauch des Wasserkochers bei 1L Wasser deckt sich ziemlich genau mit meinen Messungen
    (2) Einen Vergleich mit meinem Herd konnte ich leider nie machen, weil dieser gemeinsam mit dem Backofen an einem Drehstrom- bzw. Starkstromanschluss hängt (und dieser zudem hinter der Einbauküche nicht zugänglich ist).

    Insofern sehr interessanter Artikel für mich.
    Es ist zwar allgemein bekannt, dass Wasserkocher wirtschaftlicher arbeiten, aber um wieviel genau? Das bekommt man selten zu hören. Der Herd benötigt also fast 68% mehr elekrische Energie; ohne Deckel noch deutlich mehr.
    Auch ich setze soweit wie möglich den Wasserkocher ein. Natürlich hat der Peter recht, wenn er einwendet, dass man das Wasser noch in den Kochtopf auf dem Herd umgießen und dann darin auch zum Kochen bringen muss. Damit schrumpft natürlich der Mehrbrauch des Herdes. Aber am Ende schätze ich, dass es immer noch so knapp 50% sein dürften.

  2. Mia sagt:

    Ich koche Reis- oder Nudelwasser auch erst im Wasserkocher. Erwärme in der Zwischenzeit schon mal etwas Wasser im Topf auf der Herdplatte, mit Reis oder Nudeln drin. Kocht das Wasser, gieße ich es auf und sorge per Gabel dafür, dass die Nudeln nicht bappen. Klappt prima. Und Spaghetti brauchen nur noch 5 Minuten auf dem Herd.

    Thomas (Admin)
    Das mache ich auch so. Nur dass ich mir bisher nicht traute, die Nudeln / den Reis schon vorher in das „Startwasser“ im Topf zu geben. Das muss ich einmal ausprobieren. Danke für den Kommentar.
  3. Peter sagt:

    Auf höherer Stufe werden die Verluste im Herd auch größer sein, aber anscheinend nicht viel.

    Der Vergleich ist aber noch nicht ganz abgeschlossen: Wenn man das Wasser mit dem Wasserkocher zum kochen gebracht hat, muß man es noch in den Kochtopf auf dem Herd gießen und dann darin auch zum kochen bringen. Man kann die Nudeln ja schlecht im Wasserkocher kochen, bei dem man die Leistung nur per manueller PWM regulieren kann (einschalten, ausschalten, einschalten, ausschalten, …, so habe ich mal Dosensuppe warm gemacht, als kein Topf da war). Bei den meisten Töpfen muß man mehr Metall miterhitzen als beim Wasserkocher, daher braucht der natürlich weniger Energie, wenn man nur das Wasser erhitzt und dann aufhört.

    Thomas (Admin)
    Danke für die weiteren Hinweise!
  4. Wolfgang sagt:

    „Bei Stufe 3 leistet der Herd ja viel weniger elektrische Arbeit. Aber er leistet diese eben viel länger!“. Der Herd verbraucht auf Stufe 3 weniger elektrische LEISTUNG. Die verbrauchte elektrische ENERGIE (=ZEIT x LEISTUNG) ist ohne Berücksichtigung der Verluste durch Wärmeleitung und Wärmestrahlung genau gleich. ARBEIT ist gar keine involviert, da die elektrische ENERGIE vollständig in WÀRMEENERGIE umgewandelt wird.
    Bei ganz kleiner elektrischer Leistung, die in der Grössenordnung der Verluste liegt wird das Wasser nur mehr oder weniger erwärmt und kommt nie zum kochen. Das heisst, der Wirkungsgrad in Bezug auf kochendes Wasser ist in diesem Bereich NULL. Der beste Wirkungsgrad ist bei einem instantanen Leistungspuls gegeben der das Wasser sofort zum kochen bringt. Dann haben die Verluste keine Zeit, Energie zu verschwenden.

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